Fehler beim Barfen

woran es meistens hapert.

Fleisch: Gibt man überwiegend nur Muskelfleisch zum Fressen, steigt der Proteingehalt im üblichen Futtermix zu stark an und kann auf Dauer ungesund sein. Es ist wichtig, dass man neben Muskelfleisch auch so Dinge wie Pansen, Blättermagen, Schlund/Gurgel oder Kehle, Kopffleisch, Lunge etc. füttert, also Fleischarten, die eigentlich kein Fleisch sind, und deshalb einen geringeren Proteingehalt haben. Es muss nicht alles von dem gefüttert werden, aber insgesamt sollte Muskelfleisch und sog. Innereien (wobei das hier etwas erweitert gemeint ist, da ja Kehle keine Innereien sind, aber eben auch kein Muskelfleisch, also alles, was eben nicht Muskelfleisch ist) in einem Verhältnis von ca. 2/3 zu 1/3 vom tierischen gefüttert werden. Falls man Hunde hat, die Pansen etc. nicht vertragen, dann ist das sehr schade, weil es die Sache nicht einfacher macht, als Krücke kann man dann Muskelfleisch mit Gemüse 1/2 zu 1/2 füttern, sofern es der Hund verträgt, das sollte man langsam gewöhnen. Hunde mit wenig Auslauf benötigen eher weniger Fleisch!

Fett: es ist wichtig, insbesondere wenn man getreidefrei füttert, auch fettes Fleisch zu füttern, denn die Energie, die der Hund benötigt, muss entweder über Kohlehydrate oder über Fett zugeführt werden. Fett wird zu 100 % rückstandslos verdaut, es entstehen also keine Schadstoffe im Organismus, die ausgeschieden werden müssen. Fett wird von gesunden Hunden auch ausgezeichnet vertragen, wer es nicht verträgt,sollte den Hund mal gründlich durchchecken lassen, ggf. liegt bereits ein Organschaden (Bauchspeicheldürse/Leber) vor. Getreide hingegen wird nicht rückstandslos verdaut, bei empfindlichen Hunde können auf lange Sicht dadurch Organschäden entstehen. Würde man das Fett vom Fleisch wegschneiden, müsste der Hund seinen Energiebedarf über das Protein im Fleisch decken, was schädlich ist, warum steht in meiner Fibel. Über das Gemüse werden auch Kohlehydrate zur Energiegewinnung zugeführt, jedoch nicht in so hohen Mengen, als dass es bei ständiger fettarmer Fleischfütterung ausreichen würde. Dies gilt allerdings auch nur für Hunde, die sehr schlank sind, dicke Hunde können natürlich ihren Energiebedarf erstmal aus den Fettreserven decken, genau wie wir Menschen, was ja erwünscht ist, abzuspecken.

essentielle Fettsäuren dienen nicht dem Energiebedarf, sondern sind zur Versorgung der Zellmembranen nötig und lebenswichtig. Sie werden aber nur in geringen Mengen benötigt. Essentielle Fettsäuren sind in Öl, Nüssen, Fisch, Eigelb und Hühnerfett enthalten. Manche essentiellen Fettsäuren sind nur im Öl enthalten. Nüsse sind nur in feingemahlenem Zustand verwertbar, wer Öl füttert, muss nicht unbedingt Nüsse füttern, kann aber hie und da statt Öl gemahlene Nüsse verwenden.

Die Menge an Ölen ist sehr gering, sie beträgt bei einem ausgewachsenen Chi von 2 - 3 kg ca. 0,6 - 0,9 g pro Tag (0,3 g pro kg/KM), das entspricht ca. einem Teelöffel pro Woche, nicht pro Tag. Viele machen den Fehler und schütten täglich einen oder gar zwei Teelöffel ins Futter (pro Mahlzeit sozusagen ein Teelöffel), das ist fatal! Denn im Öl sind auch fettlösliche Vitamine, die gespeichert werden im Organismus und zu Vergiftungen führen können und sogar Krebs auslösen bei manchen Tierarten (beim Hund nicht untersucht, aber ich würde es nicht riskieren).
Ein Teelöffel fasst ca. 3 - 7 g siehe Maßeinheitentabelle unten: http://www.ti5.tu-harburg.de/Staff/Lamers/kochen/masse.htm, je nach dem ob man ein größeres oder kleineres Besteck hat. Mit 1 - 2 Teelöffeln pro Woche ist man also reichlich dabei, mehr ist nicht gut.

Man sollte eher zu sparsam als zu großzügig sein, da 1. essentielle Fettsäuren auch in anderen Lebensmitteln enthalten sind, die man, wenn man abwechslungsreich füttert, ja auch zuführt, 2. weil man einen Mangel sehr schnell bemerken würde, weil der Hund zu schuppen anfängt, das passiert, bevor krankmachende Symptome auftreten, von daher kann man dann die wöchentliche Menge gerinfügig erhöhen und ggf. auch die Ölsorten etwas mehr abwechseln.Während des Fellwechsels und natürlich während Trächtigkeit und Wachstum wird etwas mehr benötigt, dann kann man die Menge ca. verdoppeln.

Vitamine: Vitamin A ist in vielen Gemüsen enthalten, nicht nur in Karotten, aber auch in Leber, Fisch, Ei etc. Um das Vitamin A aus Gemüse verwertbar zu machen (es handelt sich eigentlich um ein Provitamin, also eine Vorstufe), muss dem Gemüse keineswegs immer Öl dazugeschüttet werden!!! Das ist ein Irrglaube. Es genügt vollkommen, das Gemüse mit irgendeinem Fett, egal welchem zu verfüttern, in der Regel ist in Fleisch immer auch Fett enthalten, ebenso in Fisch, Eiern und Milchprodukten, es ist also vollkommen überflüssig wegen des Vit. A Öl dazuzugeben. Außerdem ist ein Vit. A Mangel nicht zu befürchten, wenn man auch die anderen Lebensmittel, die Vit. A enthalten, wie Leber, Eier, Milchprodukte, füttert.

Lebertran: Ist absolut überflüssig in der Hundeernährung, sofern man abwechslungsreich füttert. Lebertran enthält sehr viel Vit. D (hochkonzentriert) und das ist schädlich in zu großen Mengen. Lebertran sollte nur auf Anraten des Tierarztes gefüttert werden, wenn vorher ein Blutbild den Mangel nachgewiesen hat.

Vitamin D ist in gesunden Mengen in normalen Lebensmitteln wie Butter, Hefe, Eier, Haut von Tieren die im Freien leben und grünem Blattgemüse enthalten, außerdem nimmt man an, dass Hunde genau wie andere Lebewesen auch, Vit. D selbst herstellen können, sofern sie sich täglich auch im Freien aufhalten (wobei dies unter Wissenschaftlern umstritten ist). Zuviel Vitamin D führt zu Knochenschäden, da es den Calciumstoffwechsel aus dem Gleichgewicht bringt.

Vitamin C wird von gesunden Hunden im Darm selbst hergestellt und muss somit nicht künstlich zugeführt werden. Vitamin C ist in frischem Obst und Gemüse ohnehin enthalten. Künstliches VitaminC-Pulver kann ungesund werden, weil es leicht überdosiert werden kann, in Studien wurde nachgewiesen, dass sehr hohe Mengen von Vit. C eben nicht komplett ausgeschieden werden, sondern zu Kalkablagerungen führen.

Vitaminpasten gleich welcher Art sind überflüssig und schädlich, da bei abwechslungsreicher Ernährung genügend Vitamine aufgenommen werden.

Calcium: Wer barft sollte möglichst rohe fleischige Knochen füttern, da so eine natürliche Regulierung wirksam wird. Wenn der Hund zuviel Knochen also Calcium aufnimmt, wird er eine Verstopfung bekommen, man weiß also beim nächsten Mal weniger zu geben. eine Calcimüberversorgung wird dann schädlich, wenn sie über lange Zeit, mehrere Wochen erfolgt, da der Organismus über komplizierte Mechanismen den Calciumspiegel steuern kann, kein Mensch wird seinen Hund täglich an Verstopfung leiden lassen.

Es ist nicht nötig täglich Knochen zu füttern, ca. 2 - 3 x die Woche eher in geringen Mengen ist ausreichend. Es ist absolut falsch, an Tagen wo man keine Knochen füttert, Eierschalen oder sonstige Calciumersatzprodukte zu füttern, das ist doppelt gemoppelt, es muss nicht jeden Tag alles im Futter sein, ist bei uns ja auch nicht so, dass wir jeden Tag nach den Ernährungsempfehlungen leben.

Es ist wichtig, ca. 1 x die Woche Meeresfisch zu füttern, weil im Fisch neben den essentiellen Fettsäuren auch noch Jod und Salze enthalten sind. Lachs und Forelle sind keine Meeresfische. Hering und Süßwasserfische müssen abgekocht werden. Hunde, die keinen Fisch fressen, sollten Seealgenmehl erhalten und zwar exakt dosiert ,eher zu wenig, als zu viel, da zuviel Jod schädlich ist. Man kann auch öfters Fisch geben, wenn der Hund es gerne frisst, ggf. muss man dann aber damit rechnen, dass der Hund nach Fisch riecht.

Es ist nicht nötig, täglich verschiedene Sorten von Algen zu füttern, sie schaden zwar nicht, wenn sie gering dosiert sind, aber es ist meiner Ansicht nach auch irgendwie eine Form von Abzocke, wenn man meint, dass Hunde das unbedingt brauchen. Für uns wären Algen übrigens auch gesund aber wir essen sie sicherlich auch nicht täglich. Alle Vitamine und Spurenelemente sind in einer normalen Abwechslungsreichen Kost enthalten.

Getreide: Wer unbedingt Getreide füttern will, dazu gehören auch Nudeln und Reis, soll sich bewusst sein, dass Getreide neben Kohlehydrate auch Protein enthält in ziemlich hoher Menge. Wer Getreide und Fleisch füttert hat in der Regel einen viel zu hohen Proteingehalt bzw. Phosphorgehalt im Futter, obendrein aus minderwertigem Protein, dessen Abfallstoffe den Stoffwechsel und Organe belasten, in dem Fall muss unbeding das Calcium angepasst werden. Mit einem Verhältnis von 2/3 Fleisch und 1/3 Getreide kommt man auf keinen Fall mehr mit 50 - 80 mg Calcium pro KG/Körpergewicht hin. Hier solltet ihr wirklich gründlich nachrechnen, sonst gibt es auf lange Sicht Probleme.

Wer Fleisch mit Gemüse füttert, und beim Fleisch darauf achtet, nicht nur Muskelfleisch zu füttern, hat in der Regel mit einem Verhältnis von 50:50 bis 70:30 kein Problem mit zuviel Protein, sofern die Gesamtmenge Futtermix nicht total überzogen wird. Normal rechnet man bei Chis mit ca. 4 - 5 % vom Körpergewicht an Futtermenge pro Tag, diese Menge sollte nicht mehr als 30 % auf Dauer überschritten werden, dass mal ein Tag oder zwei dabei ist, wo mehr gefressen wird, aufgrund von Anstrengung oder nach Krankheit ist kein Problem, wir haben schließlich keine Schlittenhunde. Seid bitte auch kritisch mit dem Gewicht/Figur eurer Hunde, wenn der Hund Fett ansetzt, hat man was falsch gemacht, entweder zu wenig Auslauf oder zuviel Futter, bzw. die Kombination aus beidem. Insbesondere junge Hunde sollten immer eher sehr schlank sein und keinesfalls Babyspeck ansetzen.

Wer Hunde hat, die nicht satt werden von der Menge im Verhältnis 2/3 zu 1/3, kann den Gemüseanteil auf 50 % erhöhen.

Hunde werden meist auch deshalb nicht satt, weil man das Fett abschneidet, dadurch wird zu wenig Energie aufgenommen.

Mir ist auch aufgefallen, dass selbst in Ernährungsbüchern und diversen Ernährungsforen immer wieder Protein mit Energie verwechselt wird. Protein ist Fleisch, Milch, Eier, Käse, Fisch, Getreide, Hülsenfrüchte, diese Produkte enthalten auch in gewisser Menge Fett, also auch Energie.

Energie ist in Kohlehydrate und Fett, Kohlehydrate sind in Gemüse und Getreide enthalten, in geringer Menge auch in Fleisch.

In Getreide ist Protein und Kohlehydrate enthalten.

Wer feststellt, dass das Futter einen hohen Proteingehalt hat und glaubt (wie so oft falsch zitiert), dass dies ein schnelles Wachstum fördert der irrt gewaltig. Nicht Protein, sondern Energie fördert ein schnelles Wachstum. Wer also Getreideflocken ins Futter mischt, um den Proteingehalt zu senken, damit der Hund nicht so schnell wächst (was für große Rassen gilt) der macht es genau verkehrt. Denn damit steigt der Energiegehalt des Futters und natürlich auch der Proteingehalt. Will man ein Futter mager halten, muss man Gemüse beimischen und fettärmer füttern.

Fertigfutter dazu: Wer Fertigfutter weiter füttern will, muss sich ausrechnen, wieviel Calcium bereits im Futter enthalten ist, in der Regel ist in allen Fertigfuttern viel zu viel Calium enthalten meist das doppelte, aber auch das 10 fache kann vorkommen. Es kommt immer darauf an, wieviel der Hund von dem Futter frisst pro Tag, dann rechnet man sich anhand der Prozentangabe den Calciumgehalt aus und berücksichtig das bei den Barfportionen. Das liegt daran, dass die Hersteller die neuesten Ernährungsempfehlungen von 2004 nicht berücksichtigen, die den Calciumgehalt auf die Hälfte runtergesetzt haben, und dass in den meisten Futtern Getreide enthalten ist, somit ein höherer Bedarf an Calcium entsteht. Zum anderen daran, dass die meisten Futter nicht für Zwerge konzipiert ist, sie gehen in der Regel von einem Bedarf von 2 % pro KG/Körpergewicht aus, Chis genötigen aber 4 - 5 % pro KG/Körpergewicht, d.h. sie fressen mehr als doppelt soviel, wie empfohlen und nehmen somit auch doppelt so viel an Nährstoffen auf, das macht im Extremfall eben locker das 5fache an Calcium aus. Es ist deshalb in Wirklichkeit eben meistens nicht besser Fertigfutter zu füttern. Rechnet es euch mal genau aus, da werdet ihr staunen, nicht nur Calcium ist überdosiert, sondern sämtliche Vitamine und natürlich auch die schädlichen Stoffe wie Konservierungsmittel, etc. sind aufgrund der höheren Menge überdosiert und somit giftig für Chis.

Für jeden der einen Gruß da läßt gibt es einen Knochen

wenn wir einen finden

 

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